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Kromsdorf setzt sich aus drei Ortsteilen zusammen: Kromsdorf-Nord oder Großkromsdorf Großkromsdorf wird 1150 erstmalig in einer Urkunde des Erzbischoffs Heinrich von Mainz als Crummelsdorf genannt. Der Ortsname bedeutet „Dorf des Krumm“ (germ. Personenname). Im Mittelalter lag hier der Besitz des Adelsgeschlechtes von Kromsdorf (1249 – 1634 ausgestorben). Weiterhin ist grundherrlicher Besitz des Klosters Pforte und die Adelsfamilien von Lichtenhain und Gauß ansässig. 1694 kauften die Herzöge von Sachsen - Weimar Schloss und Rittergut an und verwandelten das Gut in ein Kammergut. Von 1858 - 1878 befand sich im Schloß ein adliges Damenstift. 1905 wurde das Schloß und Gut an die Familie von Conta verkauft. Die Landwirtschaft bestimmte die ökonomischen Verhältnisse 1782 wird Kleeanbau genannt.. Es herrschte groß- und mittelbäuerlicher Besitz vor. Am Ende des 19. Jh. siedelten sich im zunehmenden Maße Arbeiter aus Weimarer Industriebetrieben an. Wie alle Gemeinden musste Groß - Kromsdorf unter den Auswirkungen zahlreicher Kriege leiden. Eine Schule wird erstmalig 1579 genannt und auch 1945 nur einen Lehrer. Kromsdorf besitzt die Form eines Straßendorfes. Die gekrümmte Hauptstraße geht von der Flussaue am linken Ilmufer bis zur Westseite des Schlosses. Kromsdorf-Süd oder Kleinkromsdorf Die Ersterwähnung von Kleinkromsdorf ist von der von Großkromsdorf zu trennen. Die Unterscheidung tritt erstmals 1382 auf, als der Ort Kromsdorf kleyne genannt wird. Im Jahr 1512 erscheint Kleyn Kromstorff. Im Mittelalter ist hier Besitz des Klosters Oberweimar nachweisbar. Unter der Landesherrschaft des Amtes Weimar waren die Grundherrschaft und die Niedergerichtsbarkeit zweigeteilt. Ein Anteil gehörte zum Rittergut Denstedt, das andere zum Rittergut Großkromsdorf. Daneben befand sich im Ort ein Freigut. Die Bewohner lebten ausschließlich von der Landwirtschaft. Die Besitzstruktur war durch Groß– und Mittelbauernhöfe geprägt. Kromsdorf-Süd ist an einer Ilmfurt entstanden und hat sich aus einem kleinen Sackgassendorf entwickelt. Bedeutendster Bau ist das Schloß Kromsdorf. Im Jahre 1580 ließ Georg Albrecht von Kromsdorf ein einfaches dreistockiges Renaissanceschloß mit Satteldach und zwei Zwerchhäusern errichten. An der Südseite erschließt ein Treppenturm das Gebäude. 1664 wurde das Schloß durch Kaspar Cornely von Mortaigne erweitert. Auf ihn geht auch die Anlage des Schloßgartens zurück. Er stellt eines der seltenen Beispiele der Gartenkunst vor 1700 dar und zeichnet sich durch seine geschlossenen Charakter aus. Ursprünglich hatte er an allen Seiten 2 m hohe Parkmauern. Die Mauer zur Schloßseite wurde später abgetragen. In den verblieben drei Seiten befinden sich 64 Steinbüsten, die regelmäßig angeordnet sind. Heute beherbergt das Schloss verschiedene kulturelle Einrichtungen. Nördlich vom Schloß befindet sich die Kirche, ein kleiner Saalbau mit Vorhalle. Anstelle des abgetragenen Kirchturmes wurde 1832 ein freistehender Glockenstuhl errichtet.
Dehnstedt wird erstmals 1170 in einer Urkunde des Markgrafen Otto von Meißen als Thegenstedte genannt. Die oft für Denstedt angeführte Erwähnung von Dannistat 775 bezieht sich auf Bad Tennstedt. Der Ortsname wird von germanischen Personennamen Thegen (Gefolgsmann) abgeleitet. Im Mittelalter gehörte der Ort dem Adelsgeschlecht von Dehnstedt (erst 1768 ausgestorben). Auch das Kloster Heusdorf hatte grundherrlichen Besitz. Die Bevölkerung lebte von der Landwirtschaft, wobei der Obstanbau und Schafzucht eine übergeordnete Rolle spielten. Im 16. Jh. wurde auch Waid angebaut. Seiner Besitzstruktur nach war Denstedt ein Rittergutsdorf. Am Ende des 19. Jh. waren neben den beiden Rittergütern nur 3 Mittelbauern ansässig. Zum Rittergut gehörte ein am Hang des Ettersberges 1764 gelegenes erbautes Vorwerk, im 19. Jh. einfach "das Höfchen" (Linkershof) genannt. In der Flur wurde im 18. Jh. Kalkerde abgebaut. Seit dem Ende des 19. Jh. mehrte sch die Ansiedlung von Arbeitern der Stadt Weimar. Das Schloß geht auf eine mittelalterliche Wasserburg, möglicherweise schon aus dem 11. Jh. hervor. Um 1800 erfolgte die Errichtung des Neuen Schlosses in klassizistischen Formen. Die Kirche wurde in der Zeit von 1808 – 1818 auf älteren gotischen Resten in klassizistischer Form errichtet. |
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